02.03.2016

Besuch der ersten Fortbildungskohorte aus dem EcoBRU-Projekt vom 3. bis 5. Februar 2016

Das gemeinsame Vorhaben der Universität Bremen mit der Universität Paderborn und 23 Partnereinrichtungen in Weißrussland, Russland und der Ukraine ist mit dem Besuch der vierundzwanzgköpfigen Delegation in die dritte und letzte Phase gegangen. Der Bericht über den Besuch und seinen Verlauf geht noch einmal auf das Vorhaben ein und schildert die Ausgestaltung seiner letzten Phase bis September 2016.
EcoBRU-Teilnehmer am TBZ-Mitte

Die erste Phase des Projekts diente der Bedarfsermittlung im Verhältnis von Kapazität und Erwartungen. Dazu wurde ein umfangreicher Fragebogen eingesetzt, der an die in der Lehrerfortbildung schon tätigen Einrichtungen adressiert war, von denen wir ca. 3 400 ausgefüllte Bögen zurück erhielten. Ein wichtiges Resultat waren zum einen klar identifizierbare Schwerpunkte, zum anderen aber die vergleichsweise disparate Struktur der osteuropäischen Hochschulen. Während es hierzulande z. B. an allen einschlägigen Hochschulen Maschinenbau oder Bauingenieurswesen als Fachbereiche mit verschiedenen Fachrichtungen gibt, ist es in den postsowjetischen Staaten nach wie vor üblich, vom Gegenstand her die Disziplinen zu kombinieren. So gibt es „Transportuniversitäten“, die sowohl lehren, wie man Straßenbrücken, Kanäle, Häfen und Flugplätze baut, als auch für Konstruktion von PKW, LKW, Lokomotiven, Schiffe und Raketen ausbilden.

Nach diesen Erkenntnissen konnten in der zweiten Phase des EcoBRU-Projekts die inhaltlichen und didaktischen Konzepte für die Weiterbildungskurse bestimmt werden, die in Bremen und Paderborn stattfinden sollten. Als Lösung für das Problem, dass ganze Studiengänge (wie Straßenbau) statt einzelner Studienfächer (wie Konstruktionslehre) Gegenstand der Kurse (bei einem Maximalumfang von 30 Stunden) sein würden, kam uns der fächerübergreifende didaktische Ansatz zugute, demzufolge Ökologie und Nachhaltigkeit in den gewerblich-technischen Berufen als eine sogenannte Querschnittsaufgabe zu behandeln wären.

Das konnte nun in der dritten Phase des Projekts sowohl theoretisch im ITB, als auch praktisch am Technischen Bildungszentrum Mitte (TBZ) sowie an der Hochschule (HS) Bremerhaven und an der Berufsschule für Technik (BST) eindrucksvoll demonstriert werden. Sowohl an den Ingenieursentwicklungen (HS Bremerhaven) als auch an einzelnen technischen Geräten (TBZ und BST) wurde der Unterschied deutlich, den „grüne“ und „ungrüne“ Techniken wie Windräder oder Photovoltaikanlagen bzw. Kohle- oder Atomkraftwerke zu der Aufgabe machen, die bei der Anwendung der jeweiligen Technologien und Gerätschaften möglichen Strategien der Ressourcenschonung bzw. ‑einsparung praktisch zu entwickeln, indem allgemeine Prinzipien von Ökologie und Nachhaltigkeit angewandt werden. Dem entsprach dann das berufspädagogisch-didaktische Angebot des ITB, das curriculare Konzept der Lernfelder theoretisch sich zu erarbeiten und dazu die praktische Umsetzung in der Berufsschule zu besichtigen. Dazu wurden im TBZ der Beruf des Mechatronikers und an der BST der des Berufskraftfahrers vorgestellt.

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