Ein Schwerpunkt der Tagung und auch der ITB-Beiträge lag in der fortschreitenden Digitalisierung in Industrie und Handwerk. Von besonderem Interesse sind nach dem Boom der „4.0“-Debatten die konkreten digitalen technologischen Entwicklungen sowie die damit zusammenhängenden Veränderungen der Berufsarbeit. Unter anderem unter diesen Schwerpunkten wurde um Forschungsarbeiten gebeten. Der Fokus sollte auf die sich verändernden Ausbildungswelten in Schule und Betrieb gelegt werden und damit auf den Zusammenhang zwischen technologischen Entwicklungen, der sich verändernden Berufsarbeit und den sich entwickelnden Ausbildungswelten.
Auch die drei Beiträge aus der Forschungspraxis des ITB bewegen sich im Rahmen des Megathemas "4.0"; die vorgestellten ausgewählten Ergebnisse von metals (Projektbeschreibung siehe Link im blauen Kasten) bezogen sich auf die Auswirkungen der neuen Technologie der additiven Fertigung auf die Facharbeit (und mittelbar die Ausbildung) im Sektor Werkzeugmaschinenbau. Abgesehen davon, dass diese Technologie in dem Sektor (noch) ein absolutes Nischendasein fristet, sind – aus Sicht des Arbeitsprozesses – die Unterschiede zur Bedienung gewöhnlicher Werkzeugmaschinen überschaubar; aufgekommene Forderungen nach einem eigenen Beruf (oder einer Fachrichtung) "additive Fertigung" können – zumindest für diesen Sektor – nicht unterstützt werden. Weiteres in der Präsentation (siehe Link im blauen Kasten).
Im
Beitrag zum Thema „Digitale Medien und Internet in der Berufsorientierung
nutzen“ wurde in Ergänzung zu den beiden anderen, stärker auf die berufliche
Bildung bezogenen Beiträge auf Aspekte eingegangen, die sich auf den Bereich
der vorberuflichen Bildung beziehen. Im eigenfinanzierten Projekt
„Berufswahlpass-Online“ konnte ein E-Portfolio-Konzept für die schulische
Berufsorientierung gestaltet werden. In mehreren
iterativ angelegten Zyklen wurde seit dem Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit Lehrkräften
und Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen ein Konzept entwickelt,
das die Potenziale digitaler Medien mit denen des Portfolio‐Ansatzes zusammenführt und einen hohen
Gebrauchswert fokussiert. Einerseits umfasst das Konzept auf
technischer Ebene ein webbasiertes E‐Portfolio‐System, in dem insbesondere Schüler*innen ihre Erlebnisse
im Rahmen von Berufsorientierungsprozessen multimedial dokumentieren und reflektieren
können. Andererseits manifestieren sich diese Forschungs‐ und Entwicklungsbemühungen in exemplarisch
gestalteten didaktischen Einsatzszenarien sowohl für Lehrkräfte als auch
anderes pädagogisches Fachpersonal. Hierbei wurde auch intensiv auf den
in den vergangenen Jahre immer stärker in den Fokus von erziehungs- und
bildungswissenschaftlicher Forschung gerückten Ansatz des Design-Based Research
(DBR) eingegangen.