ITB-Kolloquium: Was ist eigentlich »Ausbildungsreife«?! – Das Konstrukt der Ausbildungsreife im mehrperspektivischen Vergleich

Im Kolloquium wird diskutiert, welche Kriterien zur Ausbildungsreife gezählt werden können und welche Implikationen sich daraus für die weitere Diskussion zur Ausbildungsreife ergeben. Obwohl der Begriff der Ausbildungsreife angesichts seiner Unschärfe einer wissenschaftlichen Operationalisierung nicht standhält, hält er sich hartnäckig, da er sich als Legitimationsfolie für ungelöste Probleme des Übergangssystems nutzen lässt. Studien der Berufsbildungsforschung, der Jugendsoziologie und der psychologischen Intelligenzforschung (u. a. Dobischat, Kühnlein und Schurgatz 2012) kommen zu dem Ergebnis, dass der Begriff »Ausbildungsreife« als Spielball unterschiedlicher bildungspolitischer Interessen fungiert. Diese Gegensätze und Probleme werden im Kolloquium auf der Grundlage einer Promotion (»Das Konstrukt der Ausbildungsreife im mehrperspektivischen Vergleich – eine quantitative Studie zur zielgruppenspezifischen Bewertung der Indikatoren des Ausbildungsreife-Modells der Bundesagentur für Arbeit«) vorgestellt und diskutiert. Ausgehend von bestehenden Modellen und Argumentationslinien zum »Konstrukt der Ausbildungsreife« wurde in einer empirischen Studie bei den »betroffenen« Zielgruppen gefragt, welche  Anforderungen sie an die Kriterien einer Ausbildungsreife stellen. Im Kolloquium wird diskutiert, welche Kriterien anhand der Ergebnisse zur Ausbildungsreife gezählt werden können und welche Implikationen sich für die weitere Diskussion zur Ausbildungsreife ergeben.