ITB-Kolloquium: Entwicklung von Evaluationsaufgaben

Beginn
27. Sep 2017 15:15
Ende
27. Sep 2017 16:45
Veranstaltungsort
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1

Eingang A, Raum 1.13

Externe Gäste werden um Anmeldung per E-Mail gebeten unter der Adresse:
anmeldung.itb@uni-bremen.de
Veranstalter
Prof. Dr. Falk Howe, ITB – Universität Bremen (Moderation)
Dr. Michael Reinhold, ITB – Universität Bremen (Referent)
Bei Evaluationsaufgaben geht es um das Sichtbarmachen des Entwicklungsstands fachlicher Kompetenz und beruflicher Identität. Direkt ist eine Beurteilung des Niveaus kompetenten beruflichen Handelns durch die Beobachtung Handelnder durch Experten möglich, indirekt durch die Interpretation der Lösungen von Evaluationsaufgaben und des jeweils mit der Evaluationsaufgabe korrespondierenden Fragebogens. Alle anderen Versuche, Kompetenzen messen zu wollen, liefern keine oder keine hinreichend validen Ergebnisse – es wird zwar gemessen, aber es wird nicht das gemessen, was zu messen beabsichtigt ist; in der Regel geht es dabei dann um die Abfrage unterschiedlicher, vor dem Hintergrund beruflicher Handlungskompetenz rudimentär verbleibender Wissensbestandteile im Kontext beruflichen Wissens. Mit der Lösung einer Evaluationsaufgabe und den Antworten aus dem Fragebogen zeigt ein Proband, welches Niveau beruflicher Performanz er erreicht hat. Daraus lässt sich unmittelbar auf das entwickelte Niveau fachlicher Kompetenz schließen. Als zentrale Indikatoren für dessen Entwicklungsstand dienen Erkenntnisse über das Maß eines gelungenen Wechsels vom schulischen Lernkonzept zu einem beruflichen sowie über den Grad der Entwicklung der Konzepte beruflichen Arbeitens und der Zusammenarbeit in der beruflichen Praxisgemeinschaft.

Die mehrfach erfolgreich erprobte Anwendung von Evaluationsaufgaben zur Feststellung fachlicher Kompetenz und beruflicher Identität (Gruschka, Bremer, Haasler, Reinhold) hat bislang gleichwohl nicht dazu geführt, dass dieses Instrument auch im schulischen bzw. im betrieblichen Umfeld zum Einsatz kommt. Neben dem relativ geringen Bekanntheitsgrad dieses Instruments sowie dessen Komplexität dürfte als Hauptursache das fehlende bzw. das defizitäre Wissen über die Konstruktion von Evaluationsaufgaben und Fragebogen stehen. Vor diesem Hintergrund arbeitet der Referent an einer Handreichung zur Entwicklung von Evaluationsaufgaben und Fragebögen, die den Umgang mit dem Instrument erleichtern und damit handhabbar machen soll mit dem Ziel, dieses fachdidaktisch in beruflichen Lernprozessen einzusetzen.

Im Kolloquium wird der Stand der Arbeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. In einem weiteren Kolloquium soll gezeigt werden, wie die Ergebnisse auf der Grundlage eines Indikatorenmodells ausgewertet werden können.
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