Doppelqualifizierende Bildungsangebote in den gewerblich–technischen Berufen im europäischen Vergleich

Beginn
27. Okt 2017 13:30
Ende
27. Okt 2017 16:30
Veranstaltungsort
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1, TAB-Gebäude
Eingang A, Raum 1.13
Veranstalter

Ursel Hauschildt, uhaus@uni-bremen.de, Tel.: +49 421 218-6632,

Dr. Klaus Ruth, kruth@uni-bremen.de, Tel.: +49 421 218-66322,

Dr. Andreas Saniter, asaniter@uni-bremen.de, Tel.: +49 421 218-6634,

ITB – Universität Bremen

In den letzten Jahren ist die Anzahl doppelqualifizierender Bildungsangebote, wie dem des dualen Studiums in Deutschland, europaweit stark gestiegen. Doch wie gestalten die einzelnen Länder diese Bildungsgänge? Welche Stärken und Risiken sehen die teilnehmenden Lernenden und die Bildungsanbieter in den jeweiligen Ansätzen?

Die Entwicklung von doppelqualifizierenden Bildungsangeboten speist sich, je nach Bildungssystem, aus einer Reihe von Motiven, wie:

  • der (strukturellen) Aufwertung der beruflichen Bildung
  • der Reduktion der Praxisferne vieler Studiengänge
  • der Eröffnung individueller Karrierepfade.

In dem 2-jährigem Erasmus+ Projekt „Partnerships for Lifelong Learning“ hat das Institut Technik und Bildung der Universität Bremen gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Lettland, Irland und Griechenland vorläufige Antworten auf die obigen Fragen gefunden. So zeigte sich erneut, dass auch innovative Bildungsgänge stark in den Strukturen und Traditionen der jeweiligen Länder verwurzelt sind, d. h. „Bildungsexporte“ auch der erfolgreichsten Modelle zum Scheitern verurteilt wären, hingegen eine graduelle Weiterentwicklung, insbesondere was das Engagement von Betrieben angeht, im Bereich des Möglichen erscheint.

Auch wenn die Aufhebung der Trennung zwischen akademischer und beruflicher Bildung von den Experten aller teilnehmenden Ländern im Grundsatz begrüßt wird, so wurden auch kritische Aspekte geäußert sowohl auf individueller Ebene; z. B. die Möglichkeit einer zeitlichen und finanziellen Überforderung der Lernenden, als auch auf struktureller Ebene; die Gefahr einer Abwertung der „normalen“ Beruflichen Bildung durch doppelqualifizierende Bildungsgänge.

Diese und weitere Befunde werden wir vorstellen und diskutieren und wir würden uns freuen, wenn wir im Rahmen der Veranstaltung aussagekräftige Stellungnahmen und Empfehlungen sammeln könnten.

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