EUaBÜ – Ethnographiebasierte Unterrichtsforschung in ausbildungsvorbereitenden Bildungsgängen des Übergangssystems

Das Projekt untersucht den pädagogischen Alltag im Übergangssystem. Knapp 300 000 Jugendliche münden jährlich in einen entsprechenden Bildungsgang. Aus der Perspektive von Arbeitgeberverbänden, Betrieben und Lehrkräften erscheinen die Jugendlichen, denen nach der allgemeinbildenden Schule kein direkter Übergang in Ausbildung gelingt, als ausbildungsunreif.

Die Schülerschaft in einjährigen Berufsvorbereitungsklassen an berufsbildenden Schulen, in denen die Förderung von Ausbildungsreife erfolgt, gilt entsprechend als schwierig und der Unterricht als voraussetzungsvoll. Bei weitem nicht allen jungen Menschen gelingt durch die Teilnahme an einem berufsvorbereitenden Bildungsgang der Zugang zu dualer Ausbildung. Trotz der gesellschaftspolitisch hohen Brisanz des Übergangssystems ist bislang wenig über das pädagogische Geschehen in berufsvorbereitenden Bildungsgängen bekannt. Der institutionelle Alltag wird bislang meist retrospektiv mittels Interviews und Befragungen von Schülerinnen und Schülern und/oder Lehrkräften in den Blick genommen. Demgegenüber wird im Projekt ein ethnographischer Zugang verwirklicht, der die Mikroebene pädagogischer Interaktionen mittels teilnehmender Beobachtung in den Blick nimmt. Hierzu werden exemplarisch einjährige berufsvorbereitende Klassen in vergleichbaren (technischen) Berufsfeldern an zwei beruflichen Schulen über den Verlauf eines Schuljahres ethnographiert und unterschiedliche Erhebungsmethoden kombiniert (teilnehmende Beobachtung, Audio- und Videoaufzeichnung, Dokumentenanalyse, Interviews und Gruppendiskussion). Im Fokus stehen pädagogische Praktiken, mittels derer die Ausbildungsreife der Jugendlichen gefördert wird. Das Vorhaben dient der Vorbereitung eines Drittmittelantrags.
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