MIDIA – Migrationsgesellschaftliche Differenz in der betrieblichen Ausbildungsvorbereitung

Die ethnographisch angelegte Studie untersucht die betriebliche Ausbildungsvorbereitung männlicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund, die trotz ihrer Teilnahme an einem Bildungsgang des Übergangssystems im Zugang zu einer vollqualifizierten Berufsausbildung als benachteiligt gelten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Handeln des (Ausbildungs-) Personals am betrieblichen Lernort, um die Bedeutung migrationsbedingter Unterscheidungen im Kontext von Differenzkonstruktionen in pädagogischen Handlungsfeldern zu ergründen.

MiDiA – Migrationsbezogene Differenzen in der betrieblichen Ausbildungsvorbereitung männlicher Jugendlicher

Das Projekt beleuchtet den Umgang mit Heterogenität in der betrieblichen Einstiegsqualifizierung als einem spezifischen Bereich der Beruflichen Förderpädagogik. Angesichts der Überrepräsentanz der vermeintlichen ‚Risikogruppe‘ männlicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund im sogenannten Übergangssystem wird untersucht, welche Bedeutung migrationsbezogenen Differenzen am betrieblichen Lernort zukommt.

Das Vorhaben wendet sich gegen ein ontologisches Verständnis von Heterogenität, indem die Relevanzen bestimmter Differenzen – z.B. ethnisch-kulturelle Unterschiede oder Sprachdifferenzen – nicht als gegeben betrachtet werden. Vielmehr wird empirisch untersucht, inwiefern und auf welche Weise migrationsbezogene Unterscheidungen in Verbindung mit anderen Differenzen wie Geschlecht oder soziale Herkunft durch die betrieblichen Akteure selbst in Praktiken und Routinen artikuliert und hervorgebracht werden. Hierzu wird eine ethnographische Forschungsstrategie verwirklicht, die auf teilnehmender Beobachtung am betrieblichen Lernort fußt, um die Mikroebene des pädagogischen Geschehens zu beleuchten. Qualitative Interviews mit dem Ausbildungspersonal sowie Gruppendiskussionen mit den Jugendlichen stellen ergänzende Erhebungsmethoden dar.

Im Projektzeitraum (01/2015 bis 12/2017) wird der Umgang mit Heterogenität in zwei unterschiedlichen Berufsfeldern untersucht. Das Projekt wird aus Mitteln der Zentralen Forschungsförderung der Universität Bremen („Fokus-Projekte“) gefördert.

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