Pro-VET – Enhancing the Professional Development of Vocational Education Teachers in Russia and Serbia with European Practices

Eine maßgebliche Ursache für die unterschiedliche Qualität und Wertschätzung der beruflichen Bildung in den Ländern Europas und darüber hinaus liegt in den Lehrenden begründet. Auswahl, Aus- und Weiterbildung sowie die Arbeitsverhältnisse von Berufsschullehrenden differieren erheblich. Schwerpunkt des Projektes Pro-VET ist die Erarbeitung von jeweils einheitlichen Lehrer*innenbildungszielen in Serbien und in Russland sowie online-gestützter Materialien zur Erreichung dieser. Methodologischer Ansatz ist „policy learning“; d. h. es kann nicht darum gehen, europäischen Lösungen (die es in dieser Form sowieso nicht gibt) zu exportieren, sondern die existierenden Lehrer*innenbildungssysteme in Serbien und Russland mit Referenz zu Beispielen guter Praxis einzelner EU-Länder weiterzuentwickeln.

Pro-VET ist ein von der EU kofinanziertes Projekt im Rahmen des ERASMUS+-Programms. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, die Fähigkeiten von Lehrkräften an Berufsschulen in Russland und Serbien zu entwickeln. Dies wird durch vier spezifische Ziele (Deliverables) erreicht:
  1. durch die Ausbildung von Hochschullehrern aus Russland und Serbien in europäischen pädagogischen Instituten der beruflichen Bildung, basierend auf bewährten Verfahren,
  2. durch die Modernisierung der Technologie von E-Labs zur Erstellung und Verbreitung von VOOC-Kursen (vocational open online courses),
  3. durch die Einrichtung von Online-Weiterbildungskursen für Lehrkräfte in der beruflichen Bildung und
  4. durch die Einrichtung eines VET-ETN (Educator Trainer Network), um die Rolle der Berufsbildungslehrer in der Entwicklung der beruflichen Bildung zu stärken und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bildungsministerien in Russland und Serbien Fahrpläne für die Entwicklung der beruflichen Bildung mitzugestalten.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahren ab Mitte November 2018 von zwölf Partnerinstitutionen aus Finnland, den Niederlanden, Irland, Deutschland, Russland (4) und Serbien (4) durchgeführt.

Die erste Phase der Arbeit wird sich auf die Vorbereitung der Lernumgebung konzentrieren, indem geprüft wird, welche Rechtsvorschriften in den Partnerländern bereits bestehen und welche Praktiken angewendet werden. Eine parallele Analyse etablierter europäischer pädagogischer Initiativen und bewährter Praktiken der beruflichen Bildung wird Fälle guter Praxis liefern, an denen sich die Partnerländer orientieren können, um einen neuen Rahmen für die Lehrerausbildung in Serbien und Russland zu schaffen.

Die nächste Phase der Arbeit wird eine Verbesserung der technischen Ausrüstung sein, um E-Labs bei den russischen und serbischen Partnerinstitutionen einzurichten. Diese E-Labs werden es den Berufsbildungslehrern ermöglichen, VOOCs zu erstellen, durch die andere russische und serbische Berufsbildungslehrer ihre beruflichen Fähigkeiten verbessern können. Kontinuierliche Überprüfungs- und Entwicklungszyklen dieses Ergebnisses werden die Nachhaltigkeit des Pro-VET-Projekts sicherstellen.

Die Verbreitung erfolgt im Wesentlichen durch die Partner in Russland und Serbien, die in Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Bildungsministerien eine Reihe von Roadshow-Veranstaltungen in den Heimatländern organisiert und durchführt. Im Rahmen dieser Roadshow-Veranstaltungen werden die neuen E-Labs und die damit verbundenen Möglichkeiten den Berufsbildungslehrern anderer Institutionen und weiterer Interessengruppen vorgestellt. Diese Aktion wird auf europäischer Ebene durch Präsentationen des Projekts auf Konferenzen und die Veröffentlichung einer Reihe von Artikeln in Fachzeitschriften unterstützt.

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