SKILLS4JUSTICE ist ein im Programm HORIZON EUROPE gefördertes Forschungsprojekt.
iMOVE ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und Teil der Abteilung Internationales im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Der Online-Workshop bot den Teilnehmenden eine Plattform zum Erfahrungsaustausch über die faire Anwerbung sowie das nachhaltige Onboarding von Fachkräften und Auszubildenden in verschiedenen Branchen. Zudem wurden Ideen entwickelt, wie beide Prozesse erfolgreich miteinander verknüpft werden können, um eine langfristige Bindung zu gewährleisten.
Einleitend präsentierten Dr. Kristina Kühn und Frieda Klaus erste Forschungsergebnisse. Zu Beginn wurden ausgewählte Zahlen zur Erwerbsmigration in Deutschland vorgestellt sowie Gründe benannt, weshalb die Anwerbung und Beschäftigung ausländischer Fachkräfte bisher eher zurückhaltend verläuft. Zu den zentralen Herausforderungen zählen sprachliche Barrieren, die Anerkennung ausländischer Qualifikationen und bürokratische Hürden. Für eine nachhaltige Bindung internationaler Fachkräfte wurden zentrale „Pull-Faktoren“ identifiziert, darunter ihr Schutz und eine langfristige Integration, die Fairness und Nachhaltigkeit als strategische Leitlinien erfordert.
Erfahrungen aus 40 Interviews mit Akteuren aus Bildung, Arbeitgeberorganisationen und Politik bestätigten zunächst Sprache und Qualifikation als größte Herausforderungen. Weitere Barrieren sind die große Verantwortung für internationale Fachkräfte, die deutsche Arbeitgeber übernehmen müssten sowie die nachhaltige Sicherung aller Prozesse, welche effektive Gewinnung und Bindung erst ermöglichen.
Trotz dieser Hürden zeigt sich Offenheit gegenüber neuen Zielgruppen, etwa Auszubildenden aus Nicht-EU-Staaten. Es fehlten jedoch Best-Practice-Beispiele und innerbetriebliche Strukturen, um das Onboarding zu erleichtern und die Rekrutierung nachhaltig zu gestalten. Zudem bestehe das Risiko „windiger“ Agenturen, dem frühzeitig mit unternehmensinternen Anlaufstellen und Employer Branding entgegengewirkt werden sollte.
Ein zentrales Ergebnis der Erhebung war, dass Rekrutierung internationaler Fachkräfte derzeit vor allem über Projekte oder externe Agenturen erfolgt, weshalb standardisierte Prozesse im Personalmanagement oft noch nicht sichtbar sind. Obwohl sich Unternehmen ihrer Integrationsverantwortung bewusst sind, werden kaum Ressourcen bereitgestellt. Zudem gibt es nur wenige Erhebungen zu Integration und langfristigem Verbleib der internationalen Fachkräfte. Viele Unternehmen befinden sich noch in der Entscheidungsphase hinsichtlich ihrer internationalen Rekrutierungsstrategien und haben weiterhin Unsicherheiten sowie Unterstützungsbedarf.
Diese Herausforderungen und Erfahrungen wurden in den Diskussionen der Teilnehmenden bestätigt und konstruktiv erörtert.
Der nächste Online-Workshop ist für Ende 2025 geplant. Im Mittelpunkt stehen dann Erwerbsmigrant*innen und deren Migrationswege, Erfahrungen sowie erlebte Partizipationsmöglichkeiten.
Links für weiterführende Informationen finden Sie im blauen Kasten.