DFG bewilligt Untersuchung zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Berufsvorbereitung
Angesichts der gestiegenen Bedeutung von sozialen Kompetenzen in der Berufsausbildung stellt sich die Frage, wie junge Menschen pädagogisch darauf vorbereitet werden. Dies untersucht das am 01.09.2017 startende dreijährige Projekt „Die Förderung ausbildungsrelevanter Verhaltensstandards im Unterricht berufsvorbereitender Bildungsgänge (FöABv)“.
Für
die erfolgreiche Bewältigung einer dualen Berufsausbildung werden soziale
Kompetenzen als immer bedeutsamer angesehen. Unternehmensbefragungen zeigen,
dass die sogenannten Softskills zu Hardskills werden. Für die zurückgehende
Ausbildungsbereitschaft von Betrieben, aber auch für Ausbildungsabbrüche werden
u. a. Defizite in sozialen Kompetenzen bei Jugendlichen verantwortlich gemacht.
Der Berufsvorbereitung kommt vor diesem Hintergrund eine zentrale
gesellschaftliche Funktion zu: In den Maßnahmen sollen junge Menschen
pädagogisch gefördert werden, um sie auf die gestiegenen Anforderungen in der
betrieblichen Berufsausbildung vorzubereiten. Diese Aufgabe gilt als anspruchsvoll,
auch weil die teilnehmenden Jugendlichen, die häufig über keinen mittleren
Schulabschluss verfügen, nur eingeschränkte Chancen am Ausbildungsmarkt haben.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Forschungsprojekt die pädagogische Praxis
der Berufsvorbereitung, die im Fachdiskurs je nach Perspektive als Berufliche
Förderpädagogik oder Übergangspädagogik bezeichnet wird. In Institutionen der schulischen
und sozialpädagogischen Berufsvorbereitung werden pädagogische Praktiken in den
Blick genommen, im Zuge derer die sozialen Kompetenzen von Jugendlichen
gefördert werden. Neben der teilnehmenden Beobachtung am Unterricht werden
qualitative Interviews mit dem Lehr- und Ausbildungspersonal sowie mit
sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt. Geleitet wird das
Forschungsprojekt von Prof. Dr. Marc Thielen.