19.01.2022

Digitalisierung und Ungleichheit im Kontext der beruflichen Bildung im Land Bremen (DUBB) – neues Explorationsprojekt aus Mitteln des Bremen-Fonds gestartet

Digitalisierungsprozesse stellen eine große Chance zur Weiterentwicklung der Arbeitswelt und des formalen Bildungssystems dar. Gleichzeitig verschärfen sie Ungleichheiten und eine digitale Spaltung in einer von Diversität geprägten Gesellschaft und Berufswelt. Der Blick auf die berufliche Bildung als Schnittstelle von Facharbeit und Allgemeinbildung ermöglicht das Sichtbarmachen der durch Digitalisierungsprozesse verstärkten Ungleichheiten.
Netzwerk im Arbeitskontext
Von der gesellschaftlichen Notwendigkeit dieser Thematik überzeugt, widmen sich Prof. Dr. Alisha Heinemann und Prof. Dr.-Ing. Maren Petersen gemeinsam mit Verena H. Wilkens in den kommenden zwei Jahren u. a. folgenden Fragen: Welche neuen Anforderungen an Lehrkräfte, Fachkräfte und Schüler:innen bringt die Digitalisierung dank neuer Kommunikationsmedien und sich entwickelnder Technologien, z. B. in Produktion und Verwaltung, mit sich? Inwiefern werden Ungleichheiten, die in einer heterogenen Gesellschaft und Arbeitswelt schon bestehen, durch die Digitalisierungsprozesse weiter verstärkt? Welche neuen Ungleichheiten entstehen und wie formen sich diese aus? Welche Rolle spielen dabei die sozioökonomische oder ethnisierte Herkunft einer Person, ihr Geschlecht, Alter oder ihre Beeinträchtigung? Inwiefern wirken sich Schrift- und Sprachkompetenzen im Deutschen und im Englischen auf Ungleichheiten in der Verwendung digitaler Tools aus?

In Kooperationen mit Berufsschulen, Betrieben, Lehrkräften und Schüler:innen in Bremen und Bremerhaven werden Daten erhoben, um diese Fragen zu beantworten. Mit den Ergebnissen von quantitativen Fragebogenerhebungen, exemplarischen Arbeitsprozessanalysen und qualitativen Interviews werden Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte, Schulleitungen, Ausbilder:innen in Betrieben sowie Entscheidungsträger:innen in Politik entwickelt, um der Festigung und Neuausformung von Ungleichheiten zu begegnen. Kooperationen mit Akteur:innen aus der betrieblichen wie pädagogischen Praxis sichern die Sichtbarkeit und Anschlussfähigkeit des Projektes an den Berufsalltag und dessen dynamische Entwicklungen. 

Das Projekt DUBB hat eine Laufzeit von 2 Jahren (01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023) und wird aus Mitteln des Bremen Fonds im Themengebiet „Gesellschaft und Individuum im digitalen Wandel – Folgen und Gestaltung einer digitalen Transformation“ vom Land Bremen gefördert. Weitere Informationen finden Sie über den Link im blauen Kasten.
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