Der Versuch berufliche Kompetenzen im großen Maßstab zu erfassen orientiert sich bisher stark am Vorgehen der Leistungsmessungen in allgemeinbildenden Schulen. In diesem Beitrag wird die These entwickelt, dass mit den Forschungsdesigns der momentanen Kompetenzforschung der 'Qualität' oder 'Natur' von Kompetenzen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Um diesen Aspekt stärker in den Fokus zu nehmen, wurden im Rahmen des Projekts zur Evaluation des Ausbildungsberufes Kfz-Servicemechaniker schriftliche Arbeitsaufgaben entwickelt. Diese wurden Probanden mit sehr unterschiedlichen Kompetenzniveaus vorgelegt. Die entwickelten Aufgaben orientieren sich inhaltlich sowie in ihrem Erscheinungsbild möglichst nah an den betrieblichen Arbeitsprozessen und zeichnen sich durch eine offene Antwortgestaltung durch die Probanden aus. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse dieser Herangehensweise dargestellt und diskutiert. Es wird gezeigt, inwiefern sich berufserfahrene Facharbeiter von Auszubildenden unterscheiden und wie sich beide Gruppen mithilfe der schriftlichen Arbeitsaufgaben differenzieren lassen. Dadurch sind interessante Einsichten über die Qualität und zur Struktur beruflicher Kompetenzen möglich, die in der Zukunft eventuell zur Konzeption empirisch belastbarer Kompetenzmodelle beitragen können." Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Forschungsmethode: Evaluation; anwendungsorientiert; empirisch; Exploration. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2005 bis 2007.
Zeitschrift
Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
106
