ITB-Kolloquium: „Allgemeine und berufliche Bildung für eine Postwachstumsökonomie?“

Beginn
08. Jul 2015 15:00
Ende
08. Jul 2015 17:00
Veranstaltungsort
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1
Eingang A, Raum 2.07
Veranstalter

Dr. Jessica Blings, ITB – Universität Bremen (Moderation)
Dr. Joanna Burchert, Dr. Eileen Lübcke, Werner Müller, Dr. Klaus Ruth, ITB – Universität Bremen (Referenten) 

Die Schlüsselfragen des Kolloquiums lauten: Wie sehen Nachhaltigkeit und Innovationen jenseits des Primats des ökonomischen Wachstums aus? Und wie verhalten sich allgemeine und berufliche Bildung dazu?

Der Begriff Postwachstumsökonomie steht für ein Thema, an dem die Forschungsgruppe „Wie kommt das Neue in die Welt“ derzeit arbeitet. Wie stets in der inhaltlichen Arbeit der Forschungsgruppe ist auch bei diesem Thema der Zusammenhang von Innovation und Beruflicher Bildung von besonderem Interesse. Wenn heutzutage die Bedeutung von Berufsbildung für Innovation diskutiert wird, verbleiben solche Diskussionen in aller Regel innerhalb des Schumpeterschen Innovation-Paradigmas, wonach Innovationen die wichtigste Quelle ökonomischen Wachstums und zugleich die Basis für Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Volkswirtschaften sind. Werden die Prämissen dieses Paradigmas in Zweifel gezogen, müssen einerseits die Bedeutung von Innovation für Wirtschaftsprozesse neu gedacht und andererseits das Verhältnis von Bildung, und zwar beruflicher wie auch allgemeiner Bildung, und Innovation neu bestimmt werden.

Der Ansatz der Postwachstumsökonomie baut wesentlich auf Nachhaltigkeitsdiskurse auf, zieht daneben aber auch andere Leitkonzepte nachhaltigen Wirtschaftens heran, und löst konzeptionell die Verbindung zwischen Innovation und Wachstum auf. Unter den veränderten Bedingungen nachhaltigen Wirtschaftens wird berufliche Bildung immer noch für Innovation bedeutsam sein, es werden allerdings andere Anforderungen formuliert und damit auch andere Inhalte nachgefragt werden. An dieser Stelle setzen die Verhandlungen des Kolloquiums an, indem einerseits das Verhältnis von allgemeiner Bildung und Berufsbildung zu neuen, der Logik der Postwachstumsökonomie folgenden Innovationstypen diskutiert wird. Zum anderen soll im Rahmen des Kolloquiums ausgelotet werden, welche neuen Inhalte abgedeckt werden müssen und wo diese – in der allgemeinen Bildung oder in der Berufsbildung – angesiedelt werden können, wenn sie nachhaltiges Wirtschaften im Sinne der Postwachstumsökonomie unterstützen sollen.

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