expertAzubi – Teilprojekt Interaktion und Didaktik: Erforschung und Entwicklung neuer Interaktionsmöglichkeiten und didaktischer Konzepte zum beruflichen Lernen mit Web2.0

Ziel des Vorhabens expertAzubi ist es, Web2.0-Technologien zu nutzen, um die Kooperation von beruflichen Schulen und Betrieben zu stärken, so dass eine bessere Verzahnung der Lehr- und Lerninhalte der beiden Lernorte erreicht und die Relevanz schulischer Inhalte für den Kompetenzerwerb während der Ausbildung verbessert wird.

Kurzbeschreibung

Durch eine arbeitsprozessbasierte Aufbereitung der Lerninhalte soll ein Wissenstransfer und Dialog zwischen Facharbeiter/innen und Auszubildenden nicht nur initiiert, sondern auch deutlich erleichtert werden. Der Wissenstransfer soll dabei sowohl von älteren zu jüngeren Facharbeiter/innen (Fachkompetenz) als auch von jüngeren zu älteren – beispielsweise durch die Vermittlung von Medienkompetenz – geschehen.

Durch die Beteiligung am Aufbau und durch die Nutzung einer expertAzubi-Lernplattform sollen die Beteiligten sich ihrer Arbeitstätigkeit bewusst werden und mit Gleichgesinnten Wissen und Erfahrungen austauschen sowie wesentliche, zur Aus- bzw. Weiterbildung gehörende „formale“ Aktivitäten (z. B. das Berichtsheft) im Web2.0 tätigen können. Expert/-innen (erfahrene Facharbeiter/-innen und Berufsschullehrer/-innen) werden als Mentor/-innen in diese Aktivitäten eingebunden. Durch die Erstellung und Publikation eigener Lerninhalte in der Berufsschulklasse (oder durch selbständiges Lernen) sollen sich die Lernenden reflexiv mit Theorie und Praxis auseinandersetzen. Sie sollen dabei nicht nur das Fach- und Handlungswissen für ihren (späteren) Beruf erwerben, sondern sich auch Medienkompetenz aneignen und sich die Medien Computer und Internet als nützliche Hilfsmittel kontextbezogen erschließen und nutzen.

Das Vorhaben zielt vorerst auf die Förderung der Aus- und Weiterbildung in der Region Weser-Ems. Ergebnisse des Projekts sind anschließend jedoch verallgemeinerbar und lassen sich entsprechend über die Region hinaus übertragen.

Projektziele und Methoden

Die wissenschaftlichen und technischen Ziele des ITB unterteilen sich in die nachfolgend beschriebenen fünf Teilaufgaben, mit denen zum einen berufswissenschaftlichen Forschungsdesideraten nachgegangen wird. Zum anderen wird durch die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern die technische Umsetzung der Projektziele gemäß der vorgesehenen Zielgruppen didaktisch und domänenspezifisch erarbeitet und evaluiert. Folgende Projektziele und damit verbundene Aufgaben stehen für das ITB im Vordergrund:

1.    Analyse des Wandels der Facharbeit und Untersuchung diesbezüglicher Einflüsse auf den Lernbedarf der Zielgruppen:

a.    Regionale Sektorbeschreibung,
b.    Arbeitsprozessanalysen.

2.    Umsetzung entwicklungslogisch strukturierter didaktischer Modelle für die Zielgruppen:

a.    Realisierung eines entwicklungslogischen Instruments zur Erstellung von didaktisch aufbereitetem User Generated Content,
b.    Entwicklung didaktisch-methodischer Grundlagen für die zu entwickelnden Module der Community und das Berichtsheft.

3.    Entwicklung und Umsetzung eines Instruments zur Qualitätssicherung von User Generated Content inkl. Studie über bestehenden Web2.0-Content:

a.    Identifikation bestehender Web2.0-Angebote im Bereich der Weiterbildung und Ermittlung ihrer Qualitätssicherungsinstrumente,
b.    Entwicklung einer Systematik zur Sicherung der Qualität der Lerninhalte der Community der expertAzubi-Plattform,
c.    Entwicklung arbeitsprozessbezogener Standards und Indikatoren zur Beurteilung der Lerninhalte der expertAzubi-Plattform und Vergleich mit adäquaten weiteren Communities.

4.    Untersuchung des Lernerfolgs zum Lernen mit Web2.0-Technologien anhand der Kompetenzentwicklung der Zielgruppen:

a.    Erfassung von Kompetenzmatrixen von Auszubildenden und Fachkräften und Analyse der Entwicklung von Kompetenzen im Kontext des Lernens mit Web2.0-Technologien,
b.    Evaluation der individuellen und betrieblichen Faktoren zur Kompetenzentwicklung von Auszubildenden und Fachkräften im Kontext der Web2.0-Technologien.

Forschungsfragen

Folgende Forschungsfragen werden im Vorhaben untersucht:

1.    Welche Konsequenzen hat der Wandel der Facharbeit für die Anforderungsbeschreibung und für die didaktische Gestaltung einer Lerncommunity?

2.    Welche Elemente einer Lerncommunity werden von Auszubildenden und Fachkräften genutzt um im beruflichen Kontext selbstorganisiert und reflexiv zu lernen?

3.    Welchen Beitrag leistet ein innovatives Online-Berichtsheft für den Lernerfolg der Auszubildenden?

4.    Welche Qualitätsindikatoren sind für die Beurteilung von User Generated Content hilfreich?

5.    Wie können diese Qualitätsindikatoren in bestehende Qualitätssicherungssysteme integriert werden?

6.    Wie erfolgreich ist das berufliche Lernen mit Web2.0 hinsichtlich der Kompetenzentwicklung der Jugendlichen?

7.    Wie ist ein Kompetenzportfolio zu gestalten um erfolgreiches berufliches Lernen abzubilden?

8.    Welche erworbenen Kompetenzen der Auszubildenden können in einem Kompetenzportfolio abgebildet werden?

Ergebnisse/Publikationen

Geplante Ergebnisse und Publikationen:

1.    Gestaltung einer Lerncommunity für Auszubildende und Fachkräfte

2.    Online Berichtsheft und Entwicklung von Kompetenzportfolios

3.    Qualitätsstudie zum User Generated Content und Instrument zur Qualitätssicherung

4.    Beurteilung des beruflichen Lernens mit Web2.0

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