BLP Green Energy Namibia: Stärkung der Berufsbildung für die grüne Energiewirtschaft in Namibia

Namibia strebt an, eine führende Rolle im Bereich der grünen Wasserstoff- und PtX-Technologien einzunehmen, um nachhaltige Energieproduktion und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Das Projekt „BLP Green Energy Namibia“ unterstützt die notwendigen Anpassungs- und Entwicklungsprozesse des namibischen Berufsbildungssystems.

Ausgangssituation/ Problemstellung

Namibia strebt an, eine führende Rolle im Bereich der grünen Wasserstoff- und PtX-Technologien einzunehmen, um nachhaltige Energieproduktion und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Insbesondere im Süden Namibias soll eines der weltweit größten Wasserstoffproduktionsstätten entstehen, was einen hohen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften mit sich bringen wird. Das Projekt „BLP Green Energy Namibia“ unterstützt die notwendigen Anpassungs- und Entwicklungsprozesse des namibischen Berufsbildungssystems.

Eine aktuelle Untersuchung der bestehenden Bildungs- und Ausbildungsangebote in Namibia zeigt signifikante Lücken in PtX-spezifischen Inhalten an Universitäten und in der beruflichen Ausbildung (TVET). Trotz vorhandener Programme in relevanten Bereichen fehlt es an spezialisierten Modulen. "In academic education, the qualification programmes offered by the University of Namibia (UNAM) and Namibia University of Science and Technology (NUST), in areas relevant to the PtX industry, were examined. Both UNAM and NUST offer programmes in engineering and non-engineering disciplines, renewable energy and science courses. In both universities, the specific modules on PtX were found to be limited" (GIZ 2023, S. 1).

Zu den identifizierten Herausforderungen zählen zudem ein Mangel an qualifizierten Dozenten, unzureichende Laborausstattungen und eine geringe Beteiligung der Industrie an der Berufsbildung.

Fragestellung

  • Welche neuen Ausbildungsberufe und Qualifikationen sind in Namibia entlang der Wertschöpfungskette erforderlich und möglich, wobei der Schwerpunkt auf der Produktion von grünem Wasserstoff liegt?
  • In welchen bestehenden Ausbildungsberufen und Qualifikationen könnten Inhalte ergänzt werden, um die fachliche Bereitschaft (Readiness) zu stärken?
  • In welcher Weise könnte oder sollte die Gesellschaft von Seiten des Bildungssystems eingebunden werden, um die gesellschaftliche Bereitschaft (Readiness) zu stärken?

Vorgehensweise

In einem ersten Schritt werden Berufe und Qualifikationen identifiziert, die in das Wasserstoffindustrie bereits bestehen. Mit dieser Frage sind insbesondere Industrieländer adressiert, die eine Chemieindustrie und/oder Gasproduktion haben.

In einem weiteren Schritt werden bestehende Untersuchungen von Berufs- und Qualifikationsanalysen von Industrie- und Entwicklungsländern vergleichend analysiert, um über die wechselseitige Kontextualisierung Gemeinsamkeiten, Trends und Lücken identifizieren zu können.

Parallel hierzu werden in Namibia Interviews geführt mit Akteuren, die bereits am Aufbau der Wasserstoffindustrie und eines hierzu unterstützenden Bildungssystems arbeiten.

In Kooperation mit Bildungsträgern in Namibia werden Grundlagen-Module entwickelt, um eine strukturelle Verankerung der Wasserstoff-Thematik in der Berufsbildung zu ermöglichen.

Ergebnisse

  • Identifikation bestehender Berufe und Qualifikationen in der Wasserstoffindustrie, fokussiert auf Industrieländer mit Chemieindustrie und Gasproduktion.
  • Vergleichende Analyse internationaler Studien zu Berufs- und Qualifikationsanalysen, um gemeinsame Trends und Lücken zu ermitteln.
  • Durchführung von Interviews in Namibia mit Akteuren der Wasserstoffindustrie und des Bildungssystems.
  • Entwicklung von Grundlagen-Modulen in Kooperation mit namibischen Bildungsträgern zur strukturellen Verankerung der Wasserstoff-Thematik in der Berufsbildung.

Dissemination/ Transferaktivität

Das Centre for Researching Education and Labour (REAL) der Wits University in Johannesburg, Südafrika, veranstaltete am 16. Mai 2024 ein internationales Seminar zum Austausch der Entwicklungen in Südafrika, Indien und Deutschland, an dem Michael Gessler teilnahm.

Mitte Juni 2024 fand die sogenannte „Wasserstoffwoche“ deutschlandweit statt. Wir waren an zwei Aktivitäten dabei: BIBB-Konferenz sowie Workshop mit

Auf der ECER Conference 2024 wird es ein Symposium geben mit dem Fokus „Just Transition“, auf welchem wir unsere bisherigen Ergebnisse vorstellen werden.

Literatur

GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. (2023). Enhancing Employability: Skills Needs and Gap Analysis in Namibia’s PtX Sector and Recommendations for a Skills Development Programme. International PtX Hub (Download über den Link im blauen Kasten).

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