LIKA 4.0 – Digital gestütztes, kooperatives Lernen im Kundenauftrag; Teilvorhaben: Entwicklung und Erprobung des didaktischen Gesamtkonzepts

Im Projekt „LIKA 4.0“ wird gemeinsam in einem großen Forschungs- und Entwicklungsverbund - bestehend aus dreizehn Praxispartnern des gewerblich-technischen Handwerks, der Akademie Zukunft Handwerk, der Digitalagentur Interlutions und dem ITB - die Entwicklung, Erprobung und Verstetigung einer digital gestützten Weiterbildung im Handwerk (AM-SHK, EEG) zur arbeitsprozess- und kompetenzorientierten Gestaltung einer betrieblichen Ausbildung mit Hilfe eines Ausbildungsmanagementsystems fokussiert. Die Entwicklung und Erprobung der Weiterbildung und des Ausbildungsmanagementsystems wird iterativ-zyklisch auf Basis gestaltungsorientierter Ansätze des Design-Based Research durchgeführt.

Auszubildende sind die Kundendiensttechniker, die Projektleiter, manchmal sogar die Chefs von morgen. Von ihnen wird nicht nur erwartet, fachkompetent in ihrem Gewerk zu sein, sondern auch Arbeits- und Geschäftsprozesse überblicken und zunehmend in digitalisierten Umwelten agieren zu können. Hier setzt das Forschungsprojekt LIKA 4.0 an, dessen Ziel es ist, ein arbeits- und geschäftsprozessorientiertes, digital gestütztes Ausbildungskonzept in der handwerklichen Praxis zu implementieren. Um die Auszubildenden zu erreichen muss das Konzept diejenige Personengruppe adressieren, die unmittelbar die Ausbildung gestaltet: Betriebliches Ausbildungspersonal.

Im Kern des Projekts wird für diese Zielgruppe ein Weiterbildungsangebot entwickelt und realisiert, in dessen Zentrum das auftrags- und kompetenzorientierte Ausbildungskonzept „Lernen im Kundenauftrag“ (LIKA) steht. Das LIKA-Konzept geht von typischen Arbeits- und Geschäftsprozessen im Handwerk – sprich: Kundenaufträgen – aus und stellt vollständige Arbeitsprozesse und Kundenorientierung in den Mittelpunkt. So werden Lernen und Arbeiten miteinander verknüpft und im LIKA 4.0-Kontext digital gestützt. Die Potenziale von digitalen Medien können für die gewerblich-technische Ausbildung konsequent genutzt werden.

Für den Aufbau und die Verstetigung einer Weiterbildungsmaßnahme für betriebliches Ausbildungspersonal in diesem Kontext hat sich der Blended-Learning-Ansatz als tragfähig erwiesen. Nach diesem Ansatz wird für die Entwicklung der LIKA 4.0-Weiterbildung eine Kombination aus Präsenz- und Selbstlernphasen angestrebt. Das teilnehmende betriebliche Ausbildungspersonal wird dadurch sowohl zeitweise in Alsdorf mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammenarbeiten als auch von zuhause oder vom Betrieb aus das LIKA 4.0-Konzept kennenlernen. Ein Transfer in die betriebliche Ausbildungspraxis soll dadurch einfacher gelingen und nachhaltig unterstützt werden.

Das Projekt wird von der Akademie Zukunft Handwerk als zentrale Koordinierungs- und Transferstelle getragen. Die AZH-AG gestaltet tragfähige Konzepte zur ganzheitlichen Optimierung von Unternehmensprozessen mit dem Ziel, einer positiven Entwicklung, eines gesunden Wachstums sowie einer soliden Zukunft von Handwerksunternehmen.

Das Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen übernimmt den Part der berufs- und medienpädagogischen Planung, Gestaltung und Evaluation des Weiterbildungsangebots. Außerdem fungiert das ITB als Schnittstelle zwischen Weiterbildungspraxis und informationstechnischer Umsetzung.

Für den Aufbau, die Vernetzung und die Optimierung von technischen Infrastrukturen, insbesondere für die Entwicklung des Ausbildungsmanagementsystems, zeichnet die Interlutions GmbH als Digitalagentur mit Sitz in Köln verantwortlich.

Praxistransfer und -erprobung erfolgen durch insgesamt dreizehn geförderte Handwerksunternehmen, die bedeutende Schlüsselpositionen hinsichtlich des Aufbaus von Innovationskompetenzen im Netzwerk der Akademie Zukunft Handwerk einnehmen.

Durch eine nachhaltige Professionalisierung und Zukunftsbefähigung der im Projekt beteiligten Handwerksunternehmen im Bereich der kompetenzorientierten, arbeitsprozessbezogenen und digital gestützten Ausbildung sollen perspektivisch nicht nur diese, sondern auch weitere Betriebe und andere Institutionen vom Projekt profitieren. Im Sinne einer intensiven Lernortkooperation können auch Berufsschulen und Überbetriebliche Ausbildungsstätten an der Umsetzung partizipieren.

Die bisherigen Zwischenergebnisse im Projekt fokussierten auf die für die Weiterbildung wichtigen Vorarbeiten, wie die Erarbeitung von Beruflichen Handlungsfeldstrukturen für die beiden beteiligten Ausbildungsberufe des Anlagenmechanikers/der Anlagenmechanikerin für Sanitär,- Heizungs- und Klimatechnik und des Elektronikers/der Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik, auf das Heranführen der Praxispartner im Projekt an die berufspädagogischen Implikationen einer auftragsorientierten Ausbildung (Lernen im Kundenauftrag) sowie auf die konzeptionelle und programmiertechnische Entwicklung von Prototypen des Ausbildungsmanagementsystems.

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